https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Katyn 

www.friedrich-wilhelm-heinz.de 

Am 5. März 1940 unterzeichneten die vier Politbüromitglieder Josef Stalin, Kliment Woroschilow, Wjatscheslaw Molotow und Anastas Mikojan den Beschluss. Die Zustimmung von Lasar Kaganowitsch und Michail Kalinin wurde mit „Dafür“ notiert. Berias Name wurde (wahrscheinlich von Stalin) aus den vorgeschlagenen Troika-Mitgliedern gestrichen, der Name von Bogdan Kobulow wurde ergänzt.[30] Alle sechs Unterzeichner hatten höchste, teils mehrere Staatsämter inne. Das Todesurteil für rund 25.000 Menschen war vorgegeben. Die Troika sollte es nur bestätigen, also den bereits gefällten individuellen Urteilen der Sonderausschüsse zustimmen.[31]

Laut erhalten gebliebener Aktennotiz gab Merkulow seine Kopie „Nr. 41“ am 28. März 1940 an die Kanzlei des Zentralkomitees (ZK) zurück. Demnach waren mindestens 41 Personen schriftlich über den Beschluss informiert.[32] Das Originaldokument wurde in einem auf Stalins Befehl eingerichteten Sonderarchiv des ZK aufbewahrt. Es befand sich in einem versiegelten Umschlag in derselben Mappe wie das geheime Zusatzabkommen zum Hitler-Stalin-Pakt. Da auf dem Umschlag vermerkt war, dass der spätere Staatschef Juri Andropow ihn 1981 geöffnet hatte, nehmen Historiker eine Einsichtnahme aller KPdSU-Generalsekretäre seit Stalin an.[33] ...

Ein Überlebender, Tagebuchnotizen eines Opfers und Dorfbewohner beschrieben die Vorgänge beim Bahnhof von Gnjosdowo: Soldaten des NKWD umstellten den Umsteigeplatz mit aufgepflanzten Bajonetten.[42] Je etwa 30 Ankömmlinge mussten in einen schwarzen, in Zellen unterteilten Gefängnisbus mit weiß bemalten Scheiben umsteigen. Im Bus nahm man den Opfern Uhren, Geld, Schmuck, Gürtel und Taschenmesser ab. Er fuhr zum nahe gelegenen Hinrichtungsort im Wald und kehrte leer zurück. Dann bestieg ihn die nächste Gruppe. Ob die Opfer am Rand der Gruben oder in der Nähe erschossen wurden, ist ungeklärt. Die meisten lagen einheitlich ausgerichtet mit dem Gesicht nach unten darin, in Schichten übereinander gestapelt. Nur in wenigen Gräbern lagen sie ungeordnet. Etwa 20 % hatte man die Hände mit einem Seil auf den Rücken gefesselt. Einigen hatte man zusätzlich den Mantel oder einen Sack über den Kopf gezogen, ihn um den Hals verschnürt und Sägemehl in den Mund gestopft, so dass die Opfer bei Gegenwehr erstickt wären.[43] Viele wiesen Knochenbrüche und vierkantige Einstiche von Bajonetten auf.[44] Fast alle erhielten einen Genickschuss bei aufgesetzter Mündung mit einheitlichem Schusswinkel, nur manche einen zweiten. Die Täter benutzten deutsche Walther-Pistolen und 7,65-Millimeter-Patronen.[45] Diese bei Gustav Genschow (Geco) in Durlach hergestellte Munition hatte die Sowjetunion seit 1928 in großen Mengen importiert.[46]

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21048446.html „Der Spiegel“ 01/1952 (Auszüge): 

Mitte April traf eine von dem damaligen Reichsgesundheitsführer Dr. Conti eingeladene Internationale Ärztekommission an der Fundstätte ein. Von der Kommission wurden neun Leichen, die in ihrem Beisein ausgegraben worden waren, obduziert. 

Der Kommission gehörten Ärzte aus den Ländern Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Italien, Kroatien, Holland, dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren, Rumänien, Schweiz, Slowakei und Ungarn an. Sie formulierte am 30. April 1943 in Smolensk ein Protokoll, in dem es unter anderem hieß: "Aus den Zeugenaussagen, den bei den Leichen aufgefundenen Brieftaschen, Tagebüchern, Zeitungen usw. ergibt sich, daß die Erschießungen in den Monaten März und April 1940 stattgefunden haben." Das Protokoll wurde von allen zwölf Aerzten unterschrieben. 

Der bulgarische Arzt Dr. Markow ist später umgefallen. Er trat in Nürnberg als Zeuge für die russische Version auf, daß nämlich die Deutschen nach ihrem Einmarsch in Rußland die polnischen Offiziere umgebracht hätten. Seine Unterschrift unter das Protokoll, sagte er, sei ihm unter Drohungen abgepreßt worden.

Dem widerspricht, was der Schweizer Arzt Dr. François Naville im Februar 1949 erklärte. Naville war im Stadtparlament von Genf von dem Kommunisten Vincent wegen seiner damaligen Unterschrift unter das Protokoll angegriffen worden. Vincent ließ bei dieser Gelegenheit durchblicken, daß Naville entweder deutschem Druck nachgegeben habe oder gar bestochen worden sei. 

Naville sagte jedoch: "Ich habe keine Spur auch nur des geringsten Druckes von seiten der Deutschen auf mich und meine Kollegen bemerkt. Wir haben ständig unter uns diskutiert, in völliger Freiheit und ohne daß ein Deutscher dabei war. Niemand hat mich zu erpressen oder zu bestechen versucht." ... 

Von den Sowjets war 1944 eine "Außerordentliche Staatskommission" zur Untersuchung der Gräber in Katyn eingesetzt worden. Das Ergebnis der Untersuchungen dieser Kommission wurde in dem Aktenstück USSR-54 dem Gericht vorgelegt. Danach hatten die sowjetischen Sachverständigen die Zahl der Leichen mit ca. 11 000 angegeben. 

Was der sowjetische Ankläger auf Grund des Ermittlungsergebnisses dieser sowjetischen Untersuchungskommission vortrug, war im wesentlichen: 

* Kriegsgefangene Polen waren im Jahre 1941 in drei Lagern westlich Smolensk untergebracht. Sie wurden dort von den deutschen Eindringlingen im September 1941 überrascht und bald darauf erschossen. 

* Die Massenerschießungen hat eine deutsche Militärbehörde mit dem Decknamen "Stab des Baubataillons 537" durchgeführt. Verantwortlich waren die Oberstleutnante Arens und Rex. 

Pokrowsky nannte die Massenhinrichtung im Wald von Katyn eine der "wichtigsten verbrecherischen Handlungen", für welche die Hauptkriegsverbrecher verantwortlich seien. Einige Tage später sprach er jedoch nur noch von einer "Episode" und war damit einverstanden, daß Katyn nicht weiter behandelt würde.

Als Gegenzeugen gegen die Beschuldigungen des sowjetischen Anklägers meldeten sich Oberst Arens, Regimentskommandeur des Regimentes 537, und einige Angehörige des Stabes der Heeresgruppe Mitte, welcher der "Stab des Baubataillons 537" unmittelbar unterstellt gewesen war. Aber Pokrowsky protestierte mit Erfolg gegen die Vernehmung dieser Zeugen. 

Der sowjetische Ankläger Prokowski in Nürnberg „protestierte mit Erfolg“ weil sonst auch Alliierte Kriegsverbrechen hätten aufgetischt und untersucht werden müssen!         Gustav Rust

https://www.deutscheundpolen.de/ereignisse/ereignis_jsp/key=1940_katyn.html 

http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/katyn-1940-polnische-tragoedie-und-internationales-lehrstueck/  

Zwei Bildnachweise: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Ärztekommission_von_Katyn 

(Internationale Ärztekommission von Katyn mit sämtlichen Mitgliedern und Fotos)       Quellenangabe zur Karte aus Wikipedia: 

Ziegelbrenner - Eigenes Werk/Source of Information: Putzger – Historischer Weltatlas, 89. Auflage, 1965; Westermanns Großer Atlas zur Weltgeschichte, 1969; Haacks geographischer Atlas. VEB Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha/Leipzig, 1. Auflage, 1979; dtv-Atlas zur Weltgeschichte 2. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart; 23. Aufl. 1989, ISBN 3-423-03002-X; Tadesusz Kieselewski: Katyn - Zbrodnia i Klamstwo, Posen 2008, S. 294–295 

Karte der Massaker von Katyn CC BY-SA 3.0 File:Massacre of Katyn.png Erstellt: 7. November 2011   

Schreiben von Schelepin an Chruschtschow mit den Opferzahlen (1959) 

 

 

Lavrenty Beria

Vassily Blokhin

Gerichtsmediziner Prof. Dr. Francois Naville

Prof. Gerard Buhtz

( Bild Mitte in Uniform )



Oben von links nach rechts: Freigelegte Massengräber in Katyn

Mit Pol-Pot erreichten die Massenmorde einen neuen Höhepunkt.

Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer

Rechts:

https://www.welt.de/themen/rote-khmer/

Massacre of Katyn



Von einem VOS-Kameraden wurde mir jede Menge diesbezüglicher Papierkram zugeschickt. Hier ein Auszug sowie ein interessanter Link:

https://derhonigmannsagt.wordpress.com/category/russland/kgb/

Weiteres zum Thema "Kriegsverbrechen" unter Punkt 27, "Verschiedenes" des Inhaltsverzeichnisses.

Köllnische Illustrierte Zeitung Nr. 41 von 1936 (Archiv: Rust): 

Aufnahmen: Presse-Bild-Zentrale, Hoffmann (2), Scherl.

Karl Radek-Sobelsohn (links).

Jagdflieger des Ersten Weltkrieges, später Kunstflieger und Generalluftzeugmeister Ernst Udet 1938

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Udet



                            Die Zeit der Weimarer Republik (seit Einführung der sog. Rentnermark)  und die Gegenwart betreffend




              Eines meiner Plakate am Reichstag. Die Zeitschrift "Kameraden" stellte ihr Erscheinen 2017 ein.


Die Besatzungszonen in West- und Mitteldeutschland nach dem  Zweiten Weltkrieg auf einer Karte, die in der Sowjet-Zone für 50 Reichspfennige verkauft wurde. Der Allierte Kontrollrat für Deutschland schnitt hier schon die deutschen Ost-Gebiete ab...


"Völkischer Beobachter" vom 7.11.1933



Dieses Kriegsverbrechen geht auf das Konto von Mr. Churchill und "Bomber" - Harris

( "Berliner Zeitung" vom 16.05.2002 )




Propaganda-Postkarte "Einmarsch Sudetenland 1938"



 US-MASSAKER VON CHENOGNE

Das Verbrechen, das General Patton vertuschen wollte

Am Neujahrstag 1945 ermordeten amerikanische Soldaten nahe Bastogne zwischen 70 und 80 deutsche KriegZWEITER WELTKRIEGsgefangene, auch Sanitäter. Ihr Befehl habe gelautet, „keine Gefangenen zu machen“. US-General Patton verhinderte eine Ermittlung.                                                                    Veröffentlicht am 15.11.2021

 

Von Sven Felix Kellerhoff, Leitender Redakteur Geschichte

 

Kriegsverbrechen gehören zum Krieg. Es gibt fast keine militärische Auseinandersetzung, in der es nicht zu Gewalt außerhalb der eigentlichen Kämpfe und gegen Wehrlose kommt. In der Regel gibt es zwei Ursachen: Entweder Offiziere ordnen kriegsrechtlich unzulässige Erschießungen an, um Vergeltung zu üben, oder einfache Soldaten reagieren sich ab. Oft sind beide Motive untrennbar verwoben. So ist es auch beim Massaker von Chenogne am 1. Januar 1945. Um das Dorf gut sieben Kilometer westlich von Bastogne, das ohnehin schon in Trümmern lag, hatte es während der deutschen Ardennenoffensive heftige Kämpfe gegeben. Von den 32 Häusern des Ortes war nur eines nicht total zerstört. Die 11. US-Panzerdivision, eine Einheit ohne Kampferfahrung, die erst am 16. Dezember 1944 in Frankreich eingetroffen war, kämpfte gegen die Führer-Begleit-Brigade (trotz des Namens keine Einheit der Waffen-SS, sondern der Wehrmacht) und die deutsche 3. Panzergrenadierdivision – zwei kampfstarke Verbände, die versuchten, den Versorgungsweg ins ansonsten eingekesselte Bastogne hinein wieder zu unterbrechen. Vom 29. Dezember bis zum Mittag des 1. Januar dauerten die extrem harten Gefechte. Sie versetzten den Neulingen der amerikanischen Division einen „Schock“, wie der britische Militärhistoriker Antony Beevor schreibt. Doch der Schock rechtfertigte nicht, was dann geschah. Überliefert hat es einerseits der Augenzeuge John Fague, der zur B-Kompanie des 21. Motorisierten Infanterie-Bataillons der Division gehörte. Außerdem gibt es einige Erinnerungen von Dorfbewohnern, die ebenfalls zusahen oder zumindest die Folgen zu Gesicht bekamen, unter ihnen der ehrenamtliche Bürgermeister von Chenogne. Nach einer Erholungspause wurde Fagues Kompanie am Neujahrsnachmittag aus der vordersten Linie zurückbefohlen. Der GI berichtete, dass seine Kameraden darauf die deutschen Kriegsgefangenen, die sie in Gewahrsam hatten, in zwei Gruppen auf den Äckern beiderseits der Straße Aufstellungen nehmen ließen, über die sie sich zurückziehen sollten. Jede Gruppe bestand aus 25 bis 30 Soldaten, „german boys“, wie der Augenzeuge schrieb. Mehrere Mitglieder seiner Einheit bauten Maschinengewehre auf und mähten die wehrlosen Männer nieder; die Leichen ließen sie liegen. John Fague sah zu und fühlte sich bei dem, was er gesehen hatte, mies. Doch seine wesentliche Sorge im Moment des Geschehens war, dass die Toten von deutschen Einheiten gefunden werden würden – und dann gefangenen Amerikanern ein ähnliches Schicksal drohen könnte. Es war nicht das einzige Verbrechen, das in Chenogne an diesem Montag geschah. Den heftigsten Widerstand hatten Soldaten der 3. Panzergrenadierdivision aus einem zerschossenen Bauernhof heraus geleistet, der einer Familie Burnotte gehörte. In seinem Keller befand sich in provisorisches Feldlazarett mit deutschen Verwundeten und einigen Zivilisten. Nachdem ein Panzer die stabilste Mauer des Bauernhofes zerschossen hatten, endete das Feuer. Nach und nach kamen deutsche Sanitäter, durch Rot-Kreuz-Binden klar als solche ausgewiesen, aus der Stellung heraus. Auch schleppten sich einige Verwundete heraus. Sie wurden sofort erschossen, 21 Mann insgesamt, darunter bereits versorgte Verwundete und Sanitäter. Danach zog die B-Kompanie aus Chenogne ab. Drei Tage später notierte George S. Patton, der ruppige US-Panzergeneral und Oberbefehlshaber der 3. US-Armee, in sein halb dienstliches, halb privates Tagebuch: „Die 11. Panzerdivision ist sehr grün und hat unnötige Verluste erlitten, ohne etwas zu erreichen.“ Dann folgte eine klare Aussage: „Ermordete auch über 50 deutsche Sanitäter.“ Zum Schluss der Passage schrieb Patton: „Ich hoffe, wir können das vertuschen.“ Die Notiz war wohl nicht ganz zutreffend, denn es handelte sich vermutlich um Sanitäter und Verwundete sowie Kriegsgefangene. Doch die Tatsache der Erschießung und der Vertuschung durch einen hohen General war in jedem Fall skandalös. Hinzu kam später eine zweifelhafte Abänderung. Das Patton-Tagebuch liegt nämlich zusätzlich in einer abgetippten Version vor, die sich allerdings an einigen Stellen vom Original unterscheidet. Die wissenschaftliche Ausgabe des Tagebuchs, erschienen 1974, basiert auf der abgetippten Version und daher heißt es an dieser Stelle: „Unglücklicherweise kam es zu einigen Erschießungen von Gefangenen.“ Dazu sagte der Weltkriegs-Experte Peter Lieb WELT: „Der renommierte US-Militärhistoriker Martin Blumenson scheint sich nicht für das Original des Tagebuchs interessiert zu haben und so wurden aus den Sanitätern ,normale’ Soldaten. Vielleicht war Blumenson der Mord an Sanitätern zu ungeheuerlich." Zumindest vorläufig gelang die Vertuschung – es gab keine Ermittlungen gegen die Täter, die laut dem Augenzeugen John Fague zur B-Kompanie des 21. Motorisierten Infanterie-Bataillons gehörten. Eine solche Kompanie hatte im Zweiten Weltkrieg gewöhnlich eine Stärke von 120 bis 150 Mann; wie viele davon am 1. Januar 1945 noch einsatzfähig und vor Ort waren, ist nicht zu schätzen. Die 50 bis 60 beiderseits der Straße niedergemähten Deutschen wurden mutmaßlich einige Tage später provisorisch bestattet und irgendwann in den 50er-Jahren bei der Errichtung des südlichen der beiden deutschen Soldatenfriedhöfe in den Ardennen in Recogne-Bastogne endgültig umgebettet. Über die Toten am Bauernhof der Familie Burnotte berichtete der Bürgermeister, er habe bei seiner Rückkehr in das völlig zerschossene Dorf zwei Tage später die 21 toten Deutschen „in einer Linie“ liegend vorgefunden. Waren sie also eventuell auch gezielt hingerichtet worden und nicht (was freilich ebenso ein Kriegsverbrechen gewesen wäre) einzeln beim Herauskommen aus der Hausruine? Da es keinerlei Zeugenbefragungen und keine systematischen Untersuchungen nach diesem Massaker gab, lässt sich nicht mehr feststellen, was genau geschehen ist und um welche Toten es sich gehandelt hat. Die 3. Panzergrenadierdivision hatte bei den Kämpfen um den Jahreswechsel 1944/1945 Hunderte Soldaten verloren. 70 bis 80 davon fielen einem Massaker zum Opfer. Bleibt die Frage nach dem Motiv. John Fagues Schilderung legt einerseits nahe, dass einzelne Soldaten die Initiative ergriffen, die wehrlosen Deutschen zu ermorden. Andererseits berichtet er ausdrücklich, freilich ohne konkrete Namen zu nennen: „Unser Befehl lautete, keine Gefangenen zu machen.“ Mit anderen Worten: Gegner, die sich ergaben, sollten erschossen werden. Eine solche Weisung war natürlich ein verbrecherischer Befehl. Zwei Wochen vor dem Massaker von Chenogne hatte es ein ähnliches Kriegsverbrechen in Malmedy gegeben: Soldaten der „Kampfgruppe Peiper“ der Waffen-SS töteten an einer Kreuzung bei Baugnez südlich von Malmedy 84 gefangene US-Soldaten, teilweise mit Genickschüssen. Da weitere 43 amerikanische Gefangene im Chaos dieses Massenmordes hatten entkommen können, verbreiteten sich rasch Gerüchte über dieses Verbrechen bei den US-Truppen. Möglicherweise trug das zu den kriegsrechtlich absolut unzulässigen Befehlen bei, keine Gefangenen zu machen. Andererseits meinte John Fague, erst nach dem Massaker von Chenogne von Malmedy gehört zu haben. Bei General Patton war das jedoch nachweislich anders: Er wusste unmittelbar nach Malmedy vom dortigen Geschehen. Das dürfte der Hintergrund seiner Hoffnung gewesen sein, Chenogne vertuschen zu können. Jedenfalls finden sich in offiziellen Militärakten darüber offenbar keine Spuren. Beevor schrieb, Angehörige der schlecht ausgebildeten und von den Gefechten übel mitgenommenen 11. US-Panzerdivision hätten in Chenogne „ihren Furor“ an etwa 60 Gefangenen ausgelassen. Dieser Vergeltungsakt unterschied sich von den kaltblütigen Hinrichtungen der Waffen-SS bei Malmedy-Baugnez, aber er wirft dennoch ein schlechtes Licht auf die Offiziere dieser Einheit.

Man kann dieser Meinung sein, muss es aber nicht. Zumindest gibt es auch gute Argumente, Chenogne und Malmedy als ziemlich ähnliche Kriegsverbrechen zu bewerten. Völlig zurecht sagt Peter Lieb: „Das Thema alliierte Kriegsverbrechen an der Westfront 1944/45 harrt nach wie vor einer systematischen historischen Aufarbeitung.“ Natürlich ändert das Massaker von Chenogne an der weitaus höheren Zahl an absolut unzulässigen Gewalttaten deutscher Truppen nicht das Geringste. Aber es vervollständigt das Bild.


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